Strategisches Standortkonzept

Auf dem Bild erkennbar sind verschiedene Menschen, die auf dem Bürgersteig vorbei an zwei Geschäften laufen. Die Geschäfte heißen Spardabank und Fashion K Outlet.

Ziel

Das strategische Standortkonzept Einzelhandel beinhaltet folgende Leistungsbausteine, die vertieft untersucht wurden:

1. Analyse & Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung des Geschäftsbereichs Baumschulenstraße

2. Etablierung eines Wochenmarktes und saisonale Veranstaltungen

3. Profilierung der Anbieter im Geschäftsbereich Baumschulenstraße

4. Aufenthaltsqualität und Möglichkeiten für (Liefer-)Verkehre

5. Analyse und Empfehlungen für die Stärkung der Nahversorgung und die Schaffung eines Zentrumsbereichs im Ortsteil Plänterwald

Im Ergebnis der Bestandsanalyse empfiehlt der Bericht, entsprechend der Funktion als Ortsteilzentrum den Schwerpunkt der Branchenmix-Entwicklung auf Angeboten für die Nahversorgung zu legen, ergänzt um sinnvolle und passende Angebote mit zentrenrelevanten Sortimenten. Für die Profilierung der Geschäftsstraße wurde anhand von bundesweiten Megatrends dargestellt, dass Innenstädte und Geschäftsstraßen sich zukünftig zu „Dritten Orten“ entwickeln müssen – in Zeiten des Onlinehandels steht nicht mehr das bloße Einkaufen zu Versorgungszwecken im Vordergrund. Geschäftsstraßen werden zu Orten, an denen man aktiv seine Freizeit gestaltet, z.B. andere Menschen trifft oder Unterhaltungs- und Kulturangebote besucht. Als „Wohnzimmer in der Öffentlichkeit“ müssen Geschäftsstraßen daher eine hohe Aufenthaltsqualität bieten (Grün, Sitzgelegenheiten, Orte der Begegnung und der Entspannung). In Zeiten der Digitalisierung ist außerdem die Online-Sichtbarkeit von hoher Bedeutung. Jeder Betrieb sollte daher zumindest mit ein aktuelles Google Unternehmensprofil haben. Außerdem muss auch die Geschäftsstraße als Ganzes online sichtbar sein.

Das Konzept stellt weiterhin dar, ob und wo die Etablierung eines Wochenmarktes im Ortsteilzentrum Baumschulenweg sowie im Ortsteil Plänterwald möglich wäre. Im Rahmen von Ortsbegehungen wurden mehrere Prüfflächen identifiziert, die im Anschluss anhand verschiedener Kriterien hinsichtlich ihrer Eignung für eine Wochenmarktnutzung bewertet wurden. Außerdem wurden mit den zuständigen Fachämtern mögliche Hemmnisse, Stolpersteine und Lösungsansätze für die Realisierung einer Marktfläche erörtert. Eine fachliche Einschätzung potenzieller Wochenmarktbetreiber*innen wurde ebenfalls abgefragt. So spielen neben rechtlichen Rahmenbedingungen und infrastrukturellen Voraussetzungen vor allem die wirtschaftlichen Anforderungen eine bedeutende Rolle. Im Ergebnis der vielschichtigen Betrachtung lautet die Empfehlung, den Platz vor der VHS / Kirchplatz in den Fokus zu nehmen, da dieser langfristig die besten Voraussetzungen für den Betrieb eines Wochenmarktes im Ortsteilzentrum Baumschulenweg bietet. Dieser Standort ist die einzige als Stadtplatz wahrnehmbare Fläche entlang der Baumschulenstraße und bietet daher das Potenzial, sich als Mittelpunkt und Zentrum des öffentlichen Lebens im Quartier zu entwickeln.

Weiterhin wurden die Möglichkeiten zur Stärkung der Nahversorgung im Fördergebiet untersucht. Hier wurde festgestellt, dass in räumlicher Hinsicht eine gute Nahversorgungssituation in den Planungsräumen Baumschulenweg Ost und West sowie Plänterwald Ost besteht. Das bedeutet, dass fast alle Siedlungsbereiche des Fördergebiets mindestens einen Lebensmittelmarkt fußläufig, d. h. in höchstens 10 Minuten Gehzeit, erreichen können. In quantitativer Hinsicht wurde jedoch eine rechnerische Unterversorgung für das Fördergebiet festgestellt. Die Verkaufsflächenausstattung pro Kopf ist deutlich unterdurchschnittlich, u.a. da die Verkaufsflächenentwicklung nicht mit der dynamischen Bevölkerungsentwicklung in den vergangenen Jahren mithalten konnte. Im Geschäftsbereich Baumschulenstraße sind daher zukünftig neue Potenzialflächen zu identifizieren, die zusätzliche Handelsflächen durch Nachverdichtungen ermöglichen. Da kaum geeignete Freiflächen zur Verfügung stehen, ist dabei auch die Möglichkeit einer „Stapelung“ von unterschiedlichen Nutzungen zu prüfen, bspw. die Verlagerung ebenerdiger Kundenparkplätze unter bzw. über die Verkaufsfläche und das Ersetzen eingeschossiger Gebäude durch mehrgeschossige Bauten.

Verfahren und Zeitplan

Das Strategische Standortkonzept Einzelhandel wurde im Jahr2022 ausgeschrieben und an die CIMA Beratung + Management GmbH (Berlin) vergeben, die umgehend ihre Arbeit aufnahm. Die Bearbeitung der gesamten Leistungsbausteine erfolgte in 2023 in enger Rückkopplung mit der bezirklichen Wirtschaftsförderung und Stadtplanung, der Steuerungsrunde im LZQ-Fördergebiet (April 2023) sowie der breiten Öffentlichkeit.

Beteiligung der Öffentlichkeit

Im Rahmen des Tags der Städtebauförderung im Mai 2023 erfolgte eine Präsentation sowie Diskussion des Arbeitsstands, woraufhin die Betrachtung der potenziellen Standorte für einen Wochenmarkt im Fördergebiet erweitert wurde. Weiterhin wurden die Analyseergebnisse und die Empfehlungen für die Entwicklung der Geschäftsstraße im Rahmen des Gewerbetreffs im Juni 2023 präsentiert. Die Ergebnisse des Strategischen Standortkonzepts Einzelhandel wurden in der 7. Sitzung des Quartiersbeirats im Februar 2024 vorgestellt und intensiv diskutiert.

Projektsteckbrief

Ziel
Schaffung konzeptioneller Grundlagen für die Entwicklung von Einzelhandel/ Dienstleistungen und Nahversorgung im Gebiet

Maßnahmenträger
Bezirk Treptow-Köpenick Berlin, Wirtschaftsförderung

Planung
CIMA Beratung + Management GmbH

Finanzierung
Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren und Quartiere“

Stand der Maßnahme
Konzept abgeschlossen

 

Downloads und Links
Strategisches Standortkonzept Einzelhandel