Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK)
Das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) für das Fördergebiet LZQ Baumschulenstraße-Köpenicker Landstraße in Berlin wurde am 14. September 2021 vom Bezirksamt Treptow-Köpenick beschlossen. Dieses Konzept legt die Grundlage für Maßnahmen fest, die in den kommenden Jahren durchgeführt werden sollen, um bestehende Defizite zu beheben und die positive Entwicklung des Fördergebiets voranzutreiben.
Das ISEK ist ein Handlungskonzept, das wesentliche Ziele, Handlungsfelder und Maßnahmen benennt. Die konkrete Umsetzung und Finanzierung der Maßnahmen müssen im Laufe der Gesamtmaßnahme unter Berücksichtigung der verfügbaren Finanzmittel geprüft werden. Es ist zudem Voraussetzung und Grundlage für die Bewilligung von Fördermitteln.
Im Rahmen des ISEK wurden die notwendigen Rahmenbedingungen für die Verbesserung der Baumschulenstraße als wichtige Geschäftsstraße sowie für andere Bereiche des Fördergebiets untersucht. Ein zentrales Ziel ist die Verbesserung der Versorgung mit Betreuungs-, Bildungs- und Freizeiteinrichtungen sowie Grün-, Spiel- und Sportflächen im gesamten Fördergebiet. Neue Grünverbindungen sollen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung beitragen, während Verkehr und ergänzender Wohnungsneubau miteinander abgestimmt werden sollen.
Die Beteiligung und Mitwirkung der Bevölkerung und der Institutionen vor Ort spielten eine wichtige Rolle bei der Erarbeitung des ISEK. Während der ersten Beteiligungsphase im Frühjahr 2020 gingen zahlreiche Beiträge über die „Ideen-Boxen“ vor Ort, den Postweg beim Bearbeitungsteam sowie über die Online-Plattform mein.berlin.de ein. Zusätzlich zu den Stellungnahmen und Abstimmungen mit bezirklichen Fachämtern und übergeordneten Behörden wurden so mehr als 1.000 Hinweise ausgewertet und bei der Erarbeitung des Konzepts berücksichtigt. Im November 2020 konnten die bis dahin erzielten Ergebnisse kommentiert werden.
Leitmotiv 2030, Handlungsfelder und Entwicklungsziele
Unter dem Leitmotiv 2030 wird die Entwicklung im Fördergebiet verfolgt.
„Janz nah dran statt JWD – Gemeinsam leben und arbeiten im lebendigen Zentrum und grünen Wohnquartier Baumschulenstraße – Köpenicker Landstraße“ In Plänterwald und Baumschulenweg lebt es sich angenehm und ruhig! Hier bestehen passgerechte Wohn-, Betreuungs- und Freizeitangebote für alle Bevölkerungsteile, seien es Familien mit Kindern, Singles, Senioren oder Studierende. Das Wohnumfeld ist stark durchgrünt, der Kiez wird Schritt für Schritt klimaneutral. Eine kurze Pause auf einer der vielen gestalteten Grünoasen im Gebiet, längeres Verweilen im Schatten alter Baumbestände oder ein Spaziergang entlang des Uferwanderwegs sind Qualitäten, wie sie nur hier zu finden sind. Die Nachbarschaft ist aktiv, Wohnungsunternehmen und andere ortsansässige Institutionen unterstützen den sozialen Austausch, Gewerbetreibende tragen zur gemeinschaftlichen Entwicklung des Ortsteilzentrums bei. Die Lage am Rande der Inneren Stadt, eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und an das übergeordnete Straßennetz ermöglichen in nur wenigen Minuten die Erreichbarkeit zentraler Ziele innerhalb der Stadt. Die Baumschulenstraße lädt zum Bummeln ein und bietet eine Versorgung mit allem, was der Alltag benötigt. Das gut ausgebaute Fuß- und Fahrradwegesystem schafft eine verkehrssichere Vernetzung der Wohnquartiere untereinander und direkten Zugang in die umgebenden Naherholungsgebiete.“
Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) für das Fördergebiet Baumschulenstraße – Köpenicker Landstraße im Bezirk Treptow-Köpenick
Durch Handlungsfelder und zugeordneten Entwicklungszeile wird das Leitmotiv konkretisiert und der Entwicklungspfad der kommenden zehn Jahre beschrieben. Folgende Handlungsfelder definiert das ISEK:
- Handlungsfeld 1 – Lokale Wirtschaft
- Handlungsfeld 2 – Verkehr/ Mobilität
- Handlungsfeld 3 – Grün- und Freiflächen
- Handlungsfeld 4 – Soziale und kulturelle Infrastruktur
- Querschnittsziele Stadtbild/Städtebau und Wohnen
- Querschnittsziele Klimaschutz und Klimaanpassung
- Querschnittsziele Steuerung, Beteiligung und Aktivierung
Maßnahmenkonzept / Schlüsselmaßnahmen
Im Maßnahmen- und Umsetzungskonzept werden konkrete Vorhaben definiert und in einer LZQ-Maßnahmenübersicht, einem Maßnahmenplan und einer Kosten- und Finanzierungsübersicht dargestellt. Sie umfassen die für die Entwicklung des Fördergebiets notwendigen Maßnahmen, die bis Ende des beschlossenen Förderzeitraums 2029 angestoßen werden können. Einigen Maßnahmen kommt eine besondere Bedeutung zu, da sie einen maßgeblichen Beitrag leisten, um die Ziele des Fördergebietes zu erreichen. Sie bilden die Schlüsselmaßnahmen.
Durch das Strategische Standortkonzept für die Geschäftsstraße Baumschulenstraße/ Ortsteilzentrum Baumschulenweg soll das Ortsteilzentrum als vielfältiges und funktionsfähiges Einkaufs- und Versorgungsstandort profiliert und gestärkt werden. Gewerbetreibende und soziale Träger werden kooperativ in die Gebietsentwicklung einbezogen.
Schlüsselmaßnahme 2 umfasst ein Verkehrsgutachten für die Baumschulenstraße und die angrenzenden Bereiche sowie den anschließenden grundhaften Umbau der Baumschulenstraße, wodurch der Kfz-Verkehr gemindert und die Verkehrssicherheit erhöht werden soll. Zudem sollen die Bedingungen für den barrierefreien Fußverkehr und Radverkehr verbessert werden.
Die freiraumplanerische Qualifizierung „Grüner Anger Plänterwald“ steht ebenfalls im Mittelpunt. Durch die Qualifizierung der Grünanlagen soll die Aufenthaltsqualität verbessert werden. Grünverbindungen innerhalb des Siedlungsbereichs sollen ebenfalls erneuert und qualifiziert werden.
Der Neubau einer sozialen Infrastruktur „Kita plus“ mit vorgeschalteter Altlastensanierung in der Dornbrunner Straße Ecke Heidemühler Weg stellt ebenfalls eine Schlüsselmaßnahme dar. Ziel ist die Sicherung notwendiger Grundstücke für zusätzliche öffentliche soziale Infrastruktureinrichtungen.
Das Kommunikationskonzept für Öffentlichkeits- und Bürgerbeteiligung einschließlich einer Markenbildung/Corporate Design ist die Grundlage für eine partizipative, partnerschaftliche getragene und sozialorientierte Gebietsentwicklung. Es werden Informations- und Beteiligungsmöglichkeiten etabliert. Ein Quartiersbeirat ist bereits einberufen.
Weiterführende Infos