Fördergebiet

Die Baumschulenstraße – Köpenicker Landstraße ist eine lebendige Nachbarschaft mit großen Herausforderungen aber auch einer Menge Potenzial. In den nächsten Jahren werden umfangreiche Mittel für zahlreiche Förderprojekte durch den Bund, das Land Berlin und den Bezirk Treptow-Köpenick bereitgestellt, um die Mängel im Fördergebiet anzupacken!

Das Fördergebiet Baumschulenstraße – Köpenicker Landstraße ist seit 2019, mit Beschluss des Berliner Senats, ein förmlich festgelegtes Fördergebiet im Bund-Länder-Programm Lebendige Zentren und Quartiere (LZQ) und erstreckt sich im Nordwesten des Bezirks Treptow-Köpenick. Mit einer Fläche von 260 Hektar ist es das größte Gebiet im Förderprogramm „Lebendige Zentren und Quartiere“ in Berlin. Es umfasst größtenteils die Ortsteile Baumschulenweg und Plänterwald. Sie unterscheiden sich in ihrer Bebauungs- und Nutzungsstruktur und weisen stark differenzierte Funktionen und räumliche Merkmale auf. Baumschulenweg ist kompakt bebaut mit Wohnen, Einzelhandel und Gewerbe. Prägend sind mehrgeschossige Gründerzeitbauten mit überwiegend gewerblicher Erdgeschoss-Nutzung. Der Ortsteil Plänterwald ist hingegen locker bebaut und vorrangig durch Wohnen geprägt.

Erkennbar ist eine Karte in schwarz-weiß, auf der das Fördergebiet eingerahmt ist. Eingegrenzt wird es durch den Plänterwald, die Spree, den Britzer Verbindungskanal, dem südlichen Heidekrampgraben, den Kleingartenanlagen Vogelsang und Grüne Weide und dem Treptower Park.
Plan der Fördergebietsabgrenzung

Die Wohnungs- und Eigentumsstruktur ist vielfältig und bietet auch preiswerten Wohnraum an. Der Anteil der Wohnungen von gemeinwohlorientierten Wohnungsunternehmen im Gebiet ist hoch. Dennoch ist der Wohnungsmarkt auch hier zunehmend angespannt und der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum, gerade auch für Familien, steigt.

Das Gebiet ist umgeben von stadtbedeutsamen Grünflächen. Der angrenzende Plänterwald, Treptower Park und die Spree sind wichtige Naherholungs- und Freizeitziele. Und auch innerhalb des Gebietes gibt es einige Grün- und Spielflächen mit Potenzial. Für Fußgänger*innen sind die Übergänge in Naherholungsgebiete und zwischen den einzelnen Freiräumen im Quartier durch Barrieren oder unattraktive Zwischenräume allerdings verbesserungswürdig. Auch die Gestaltung und Ausstattung der öffentlichen Plätze und Grünflächen ist verbesserungswürdig.

Die Verkehrsanbindung des Gebiets ist durch die S-Bahnhöfe Plänterwald und Baumschulenweg und die überörtlichen Verbindungsstraßen in wichtige Teile des Stadtgebiets sehr gut. Allerdings wird die Attraktivität in den Siedlungsbereichen durch die Barrierewirkung der S-Bahn-Trassen und starke Verkehrsbelastungen, besonders auf der Baumschulenstraße, beeinträchtigt. Auch die Fahrradwege entlang wichtiger Verbindungsstraßen sind nur teilweise vorhanden.

Die Baumschulenstraße bildet die Ortsteilmitte und übernimmt als identitätsstiftende Geschäftsstraße eine wichtige Versorgungsfunktionen. Es gibt kaum Leerstand und die Grundausstattung mit Gastronomie, Finanz- und Gesundheitsdienstleistungen ist gut. Aufgrund der begrenzten Flächenverfügbarkeit im Ortsteilzentrum sind größere Neuentwicklungen kaum zu realisieren. Daher müssen vor allem die Angebotsvielfalt und -qualität in den kleinteiligen Ladenlokalen der Baumschulenstraße attraktiv aufgestellt werden. Im Plänterwald besteht zudem teilweise eine Nahversorgungslücke.

Daneben bildet der zunehmende Bedarf an sozialen und kulturellen Infrastruktureinrichtungen, wie Kitaplätzen und Kultur- und Freizeiteinrichtungen eine weitere Herausforderung. Im Ortsteil Plänterwald gibt es keine öffentlichen Freizeitangebote für Jugendliche, Familien und Senior*innen. Aufbauend auf den vorhandenen Betreuungs- und Bildungseinrichtungen und der Volkshochschule, werden Bildungs- und Kulturangebote, Gemeinbedarfseinrichtungen und informelle Sport- und Bewegungsangebote gebraucht.

Es wird sehr deutlich: neben den zahlreichen Herausforderungen hat das Gebiet einige Stärken und Potenziale, welche Anknüpfungspunkte für die Entwicklung der nächsten Jahre darstellen. Welche Handlungsschwerpunkte und Fördermaßnahmen umgesetzt werden sollen, lesen Sie auf der Seite ISEK.

Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK)

Das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) für das Fördergebiet LZQ Baumschulenstraße-Köpenicker Landstraße in Berlin wurde am 14. September 2021 vom Bezirksamt Treptow-Köpenick beschlossen. Dieses Konzept legt die Grundlage für Maßnahmen fest, die in den kommenden Jahren durchgeführt werden sollen, um bestehende Defizite zu beheben und die positive Entwicklung des Fördergebiets voranzutreiben.

Städtebauförderprogramm Lebendige Zentren und Quartiere

Das Städtebauförderprogramm Lebendige Zentren und Quartiere führt seit 2020 die Zielsetzungen der bisherigen Programme Aktive Zentren sowie Städtebaulicher Denkmalschutz zusammen und gehört zu den drei Programmsäulen der Städtebauförderung. Dabei sollen ausgewählte Programmgebiete als attraktive und identitätsstiftende Orte gestärkt und weiterentwickelt werden.